Sunday, October 2, 2011

analyse von m.d. zellmers "ebendar"




Ebendar
Blasphemie und peripher
schizophren und nekrophil
postneutral und Profanie
elegiös und etabliert

dergestalt und ebendar
Rizinus und Ratiopharm
Sakrileg und pedophil
homogen und Integral

Polynom und Division
Argument und Diskussion
erogen und trivial
paranorm und Diphterie

Ergonom und Anatom
indiskret und raffiniert
intravenös ☹☹☹☹☹☹☹☹☹☹
☹☹☹☹☹☹☹ und ☹☹☹☹☹☹al
das ist mir doch
☹☹☹☹☹☹egal


max d. zellmer's "ebendar" (http://maxdzellmer.wordpress.com/2011/10/02/ebendar/ ) ist ein frühwerk, ohne jeden zweifel. zwar spricht die intertextualität diese lyrischen werkes für ein populärliterarisches bewusstsein, - der rhytmische sprechgesang der 1990er hat hier offensichtlich pate gestanden, - doch eine genauere betrachtung des textes verdeutlicht, daß dies das machwerk eines adoleszenten geistes ist.

zellmer nutzt hier eine einfache chiffrierung, bei der jede zeile für (x, y) steht, und die initiallettern der wortpaare jeweils den zahlenwert des jeweiligen buchstaben haben. so ergibt sich folgende grafische darstellung:


das gedicht, im reinen betrachtet, ist nichts weiter als ein primitiv gezeichneter lyrischer phallus. der subversive jungkünstler hat also hier das bewusstsein des lesers zur schultoilettenwand gemacht. wahrlich, ein erguss infantilen genies.